GEOMETRISCHE VERHÄLTNISSE IM GOLFSCHWUNG
Systemstabilität entwickeln und kontrollieren


Die hauptsächliche Ursache für misslungene Schläge im Golfspiel ist für den Golfer der Verlust der Systemstabilität. Das System, das stabil gehalten werden muss, setzt sich zusammen aus dem Spieler selbst und der Verbin-
dung, die zwischen ihm und dem Schläger besteht. Stabilität bedeutet, dass bei allen Bewegungen, die während der Golfschlagbewegung auftreten, sichergestellt sein muss, dass der Schläger wieder an die Stelle kommt, die er in der Ansprechposition eingenommen hat. Dazu gehören: der Rhythmus, die Geometrie und die Dynamik. Sind diese Bewegungselemente zueinander gestört, so ist auch der Kern der Gesamtbewegung gestört. Misslungene Schläge sind Folgen von Störungen innerhalb dieser Bewegungselemente. Die fehlende Schlagpräzision ist häufig das Ergebnis von Störungen geometrischer Verhältnisse.


Was ist Systemstabilität?
Davon ausgehend, dass der Schlägerkopf auf verschiedene Arten optimal beschleunigt
werden kann, ist keine Garantie, dass er korrekt an den Ball kommt. Der Sweetspot des Schlägerblattes ist klein und der Raum zwischen Gras und Ball noch kleiner.
Im Verhältnis dazu die Hebel und Gelenke des Körpers, die beim Schwungablauf zum Einsatz kommen, unendlich groß. Präzise mit dem Schläger an den Ball kommen bedeutet für den Spieler, dass er konstante geometrische Verhältnisse im Schwung-
ablauf schaffen muss. Das bezeichnen wir mit Systemstabilität. Im Folgenden zeigen wir, wovon die Systemstabilität abhängt und wie sie erreicht werden kann.


Den Neigungswinkel halten können!
Um das ungehinderte Schwingen der Arme zu ermöglichen, ist der Oberkörper deutlich nach vorne gebeugt. Das Maß der Beugung bezeichnet man als den Neigungswinkel in der Hüftachse. Der Spieler muss die Beugung des Oberkörpers während des Schwung-
ablaufes beibehalten. So gewinnt eine Achse senkrecht zur Hüftebene im Zusammen-
hang mit der Forderung nach gleichen geometrischen Verhältnissen im Schwung an Bedeutung. Da sich im Schwungablauf diese so genannte Hüftachse je nach Technik aktiv oder passiv dreht und auch kippt, ist es für den Spieler äußerst schwierig, bis unmöglich, den Neigungswinkel des Oberkörpers in der Achse konstant zu halten.
Der Erhalt gleicher geometrischer Verhältnisse im Schwungablauf und damit System-
stabilität ist dadurch schon von Beginn der Bewegung an gefährdet. Entscheidet sich der Spieler für eine Schwungtechnik mit aktiven Translations-, Rotations- und Kipp-
bewegungen dieser Hüftachse, dann hat er größere Probleme beim Entwickeln von Systemstabilität, als ein Spieler, der sich für die Carvinggolf Technik entscheidet.
Also keine aktive Translation im Rückschwung, keine aktive Hüftrotation im gesamten Schwungablauf, nur aktives Kippen des Oberkörpers im Rückschwung.


Mit Carvinggolf Technik!
Da man mit Carvinggolf Technik nur kippt und nicht aktiv rotiert, bewegt sich die Hüftachse im Idealfall nur auf einer Ebene, der Systemebene. Die Hüftachse auf der Systemebene wird zur Systemachse. Da das Kippen des Oberkörpers in Zielrichtung erfolgen muss, ist diese Ebene folglich auch auf das Ziel hin ausgerichtet. Der Spieler muss sich nur eine Ebene im Neigungswinkel des Oberkörpers vorstellen, die zum Ziel ausgerichtet ist, und sich darauf konzentrieren, dass die Systemachse während des gesamten Schwungablaufes ihre Position auf dieser Systemebene hält.

Systemebene
Bild: Systemebene ABCD ausgerichtet in Zielachse IK, Standachse GH und Systemachse EF Systemachse virtuell vor der Brust.


Spielt der Golfer mit einheitlichen Schlägern, den Carvinggolf Schlägern, dann ist dadurch schon eine erste Voraussetzung für den Erhalt gleicher geometrischer Verhältnisse im Schwungablauf gegeben. Das System gewinnt an Stabilität und der Spieler erhält als Resultat eine höhere Konstanz im Schwung und eine verbesserte Treffsicherheit.


Systemstabilität entwickeln
Während es weniger Probleme bereitet in der Rückschwung- und Aufschwungphase die
Systemachse präzise auf der Systemebene zu halten, ist es nicht einfach die Neigung der Achse im Durchschwung beizubehalten. Zudem kommt es infolge aktiver oder passiver Rotation zu einer ungewollten Translation des Arm-Schläger Pendelsystems.

Im ersten Schritt eines Trainingprogramms soll der Spieler versuchen Stabilität über die Systemachse zu finden, im zweiten Schritt dann lernen die Bewegung der Systemachse in der Systemebene zu kontrollieren.

RÜCKSCHWUNG UND AUFSCHWUNG

RÜCKSCHWUNG UND AUFSCHWUNG

Linkes Bein beugt, rechtes Bein streckt, Oberkörper kippt etwas in Richtung Ziel
Dabei öffnet die Schulter und macht das Arm-Schläger-Pendel für den
Aufschwung frei.



TREFFMOMENT UND DURCHSCHWUNG

TREFFMOMENT UND DURCHSCHWUNG

Passive Rotation im Durchschwung
Öffnet die Schulter und macht das Arm-Schläger-Pendel frei für das Finish.

Bild: Carvinggolf Technik: Die Positionen der Systemachsen erfahren, Bewegung der Systemachsen im System kontrollieren lernen.



System-Störfaktor: ungewollte Translation aus Rotation
Bedingt durch aktive oder auch passive Körperrotation entsteht im Schwungablauf ein ungewollter Transfer des Arm-Schläger-Pendelsystems. Auffällig dabei ist, dass in der klassischen Technik mit der Wirbelsäule als Stabilitätsachse der ungewollte laterale
x-Achsen Transfer (Bild II) doppelte Ausmaße annimmt als bei Stack and Tilt und Carvinggolf mit der virtuellen Drehachse vor der Brust (Bild III), dagegen ist die ungewollte Translation in y- Achse – aus der Systemebene - bei allen Techniken weitgehend identisch.

System-Störfaktor
Bild I: System neutral, zentral Bild II: Stabilität-Achse: Wirbelsäule (klassisch)

Während die ungewollte Translation in y-Ebene auf die Treffsicherheit bezogen eher
als positiv bezeichnet werden darf (unterstützt die Körpervorlage), so kann in der klassischen Technik die ungewollte Translation in x-Ebene auch zum Störfaktor werden. Die ungewollte Translation zwingt den Spieler nämlich im Durchschwung zu einer schwer zu koordinierenden Kompensationsbewegung.


Stabilität-Achse
Legende:

SE Systemebene
SG Schultergelenk
RZ Rotationszentrum
SGA Schultergelenkachse
SA Systemachse
ySG Y-Koordinate Schulter
xSG X-Koordinate Schulter

 

Bild III: Stabilität-Achse: virtuell vor der Brust (Stack and Tilt und Carvinggolf
Bildserie in der Rück- und Aufschwungphase)


Mehr Stabilität im System, mehr Erfolg im Spiel
Welche geometrischen Voraussetzungen für einen dynamischen Schwung gegeben sein sollten, verrät nachfolgende Graphik. Sie basiert auf Details einer Schwungsequenz des Tourspielers
Jaacob Bowden, Professional Golfer und Long Drive Champion, auch Spieler mit Schlägern gleichlanger Schäfte (Iron golf).

 

Systemachse in der Systemebene

Hüftachse Systemachse

Bild:
Jaacob Bowden, Systemachse perfekt auf der Systemebene.

schattiert ist die Systemebene, darin fett strichpunktiert die Systemachse
die Systemachsen–Position: zentral - neutral
die Neigung der Systemebene ist identisch mit der Neigungswinkel der
Systemachse


Richtiger Rhythmus und Takt vorausgesetzt!
Zu schnell, zu hastig, zu unrhythmisch, die Bewegung gerät außer Kontrolle,
das System wird instabil!

 

 

München 30.05.2012/Be/Tu









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