Ein Drittel aller Golfer in Deutschland
sind bereits älter als 55 Jahre und spielen größtenteils
auf Golfplätzen, die für den Leistungssport geplant
wurden. Vergessen wurde, dass Golf als gesunde Freizeitbeschäftigung
vor allem aus Freude gespielt wird und die angestrebten Ziele
allen Altersgruppen der Mitglieder eines Golfclubs gerecht werden
müssen.
Leistungsorientiert gesund Golfen
Bekanntlich hat die körperliche
Leistungsfähigkeit zwischen dem 20. und 30. Lebens-
jahr seinen Höhepunkt erreicht. So nimmt die Ausdauerleistung
nach dem 30. Lebens-
jahr um bis zu 15 Prozent pro Jahrzehnt ab. Zwischen dem 20.
und dem 70. Lebens-
jahr verliert der Mensch 20 bis 40 Prozent seiner Muskelmasse.
Das erklärt, warum ältere Spieler (innen) den Ball
viel kürzer schlagen und damit auch wesentlich schlechtere
Aussichten haben, die Fairways und Grüns regulär zu
erreichen oder Hindernisse zu bewältigen.
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Bild
1: Prof. Dr. M. Grosser: Universal Golf Learning
System |
Zielorientiert gesund Golfen
Das Routing der Spielbahnen im Gelände, das Positionieren
von Hindernissen, optische Täuschungen und Geländemodellierungen
bestimmen den strategischen Inhalt von Spielbahnen. Bei der
Planung des strategischen Inhaltes einer Spielbahn nach den
Kriterien, dass ein guter Schlag einmalig belohnt wird und einen
schlechten Schlag einmalig bestraft (nicht mehrmalig), müssen
die Ziele und Zwischenziele für alle auch altersgerecht
erreichbar sein.
Was auf den meisten Golfanlagen nicht berücksichtigt wurde
sind Schlaglängen-Aspekte, die allen Leistungs- und Altersgruppen
ein und desselben Golfclubs die strategischen Inhalte einer
Spielbahn eröffnen.
Das Schlaglängen-Bonus-Modell
Die United States Golf Association (USGA) hat in einer Schlaglängentabelle
durchschnittlich erreichbare Schlaglängen für Scratch-
und Bogey-Spielern aufgeführt, die das Alter der Spieler
allerdings nicht berücksichtigt. Will man den älteren
Golfspielern (innen) gerecht werden, so könnte man diese
Tabellenwerte mit einem Prozentfaktor „x“ reduzieren
und hätte z.B. mit einem Faktor 20% die durchschnittlich
erzielbaren Längen für Senioren(innen) der AK 65 ermittelt.
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Bild 2: Seniorenfreundlicher
Spielbahnlängen-Bonus (-20%) für AK 65 Scratch-
und Bogey-Spieler(in) |
Zum Beispiel würde sich dann für einen 65jährigen
Scratch-Spieler ein Par 4 mit 430 Meter Länge die Entfernung
zum Grün um 86 Meter auf 344 Meter und für eine Scratch-Spielerin
ein Par 4 mit 365 Meter Länge um 72 Meter auf 293 Meter
verkürzen. Für einen 65jährigen Bogey-Spieler
würde sich ein Par 4 mit 338 Meter Spielbahnlänge
sogar um 77 Meter auf 271 Meter sowie für eine 65jährige
Bogey-Spielerin die Spielbahnlänge mit 256 Meter um 51
Meter auf 205 Meter verkürzen.
Die Chancen, dass ältere Spieler (innen) jetzt die Fairways
wieder erreichen und Grüns leichter treffen können,
werden sich mit dem Schlaglängen-Bonus-Modell
bedeutend verbessern. Zudem werden Muskeln, Sehnen und
Gelenke geschont und die Spieler (innen) werden nicht mehr in
dem Maße wie früher überfordert.
Resumee
Prof. h.c. Manfred Maus hat in Nürnberg zum Golfkongress
2016 in seinem Vortag treffend bemerkt, dass Wandel eine Chance
sei und unternehmerische Entscheidungen erfordere.
„ Wer das
nicht begreift, geht pleite“. |
Wir, die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „golf4you“,
haben diese mahnenden Worte von Prof. M. Maus verstanden und
aus unternehmerischer Sicht erkannt wie notwendig es ist, heute
die Golfplätze seniorenfreundlicher zu gestalten. Sportwissenschaftler,
Golfplatzarchitekten und Anlagenbetreiber des Vereins haben
ein Modell „seniorenfreundliches Golfen“ entwickelt,
können Interessenten beraten und Projekte bearbeiten. Auf
was warten sie noch?
Dipl. Ing. (TU) Jürgen Bechler, Planung und Bau von Golfanlagen,
Vorsitzender des golf4you e.V.
Tel. 089 156015
E-Mail: golf@onion-gmbh.de
Aufgestellt: München 10.2016/Be
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