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So wurde es jedenfalls Golfanfängern gepredigt und Golflehrer
demonstrierten, was sie darunter zu verstehen glaubten. Das war
es dann schon in der Regel. Heute allerdings beschäftigen sich
bereits einige fortschrittliche Golfschulen mit der praktischen
Umsetzung der Pendeltheorie. So hat Prof. Dr. Manfred Grosser in
seinem „Universal Golf Learning System“ die Pendeltheorie
zur Basis seiner Golflehre gemacht und auch Carvinggolf hat seine
Schule und seine Schläger darauf ausgerichtet. Aber nach wie
vor stellt sich für die Mehrheit der Golfer die Frage: Was
muss sein, welche grundsätzlichen Voraussetzungen müssen
geschaffen werden, für ein physikalisches Pendel als die Basis
des Golfschwunges?
Machen wir einen kleinen Ausflug in die
Physik
und dort in die Schwingungslehre. Da versteht man unter Pendel einen
schwingenden Körper, der nach Anlaufzeit (Einschwingzeit) auch
beschleunigt werden kann. Diese angreifende Kraft muss auf die Richtung
der Bewegung und auf die Eigenfrequenz der Schwingung abgestimmte
sein. Bleiben wir in der technischen Mechanik und beschäftigen
wir uns kurz mit der Richtung der beschleunigenden angreifenden
Kraft. Für alle ist der Perpendikel einer Standuhr ein selbstverständliches
Pendel, die Pendelebene ist senkrecht, die Richtung der beschleunigenden
Komponente wirkt auch in dieser senkrechten Ebene. Ist die Schwingungsebene
nicht mehr vertikal sondern geneigt, kann die angreifende Kraft
nur beschleunigen, wenn sie in Richtung der Bewegung wirkt, also
auch „geneigt“.
Zurück zum Golfschwung
Nach unserem Ausflug in die Physik und den daraus gewonnenen Erkenntnissen
kann also nur dann von einem Pendel als Basis des Golfschwunges
gesprochen werden, wenn
1) das Arm-Schläger-Pendel
beim Start des Abschwungs mit einer Einschwingzeit einpendelt. In
diesem Moment ist die linke Schulter die Achse (Aufhängung)
des Pendelsystems. 2) das
Arm-Schläger-Pendel über diese Achse einen auf die Frequenz
des Pendelsystem abgestimmten Beschleunigungsimpuls erhält.
Die Richtung des Impulses ist entsprechend der Neigung der Schwungebene
die Ballposition.
Erst nach einer kurzen Anlauf- oder Einschwingzeit wird der Golfschwung
zur Pendelbewegung und erst mit dem Schulterimpuls in Richtung Ball
entsteht zusätzliche Energie aus Trägheitsmoment-
Spannung und optimale Pendeldynamik. Nur so erreicht der Schlägerkopf
über die Dynamik des physikalisches Pendel als Basis des Golfschwungs
am tiefsten Punkt der Schwungbahn seine maximale kinetische Energie.
Auch Golfprofessionals
ist die physikalische Grundlage der Pendelwirkung bewusst.
So beschreibt Tiger Woods seine Anlaufzeit: My
arms feel like they`re falling. (GOLF DIGEST 1998/Jan) und
Ernie Els die Richtung der beschleunigenden Kraft des Pendels: „Pull
your left shoulder away from your chin“ (GOLF DIGEST
1997/9).
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Droppen der Schulter aktiviert Powerimpuls
aus Trägheitsmoment
und die Pendeldynamik. |
Energiegewinn
aus Powerimpuls über Trägheitsmoment.
Droppen der Schulter „weg
vom Kinn“ in Richtung Ball gegen die Massenträgheit
des Arm-Schläger-Pendelsystems |
Schwungenergie über
die mechanischen Energien
des physikalischen Pendels.
Droppen der Schulter „weg
vom Kinn“ in Richtung
Ball und Aktivieren der Pendelschwingung über Einschwing-
zeit und Powerimpuls. |
Auch Sie
können ohne Probleme in einem einfachen Feldversuch erfahren,
was ich mit Worten versuchte zu erklären: Nehmen Sie einen
Schläger, halten Sie diesen mit zwei Fingern am oberen Ende
des Griffes fest und lassen ihn pendeln. Sie werden feststellen:
Es bedarf erstens einer Einschwingzeit bis der Schläger pendelt
und zweitens in der Abschwungphase nur einer kleinen vertikalen
Bewegung der Hand, um den Schlägerkopf zu beschleunigen. Gleiches
gilt selbstverständlichfür ein Arm-Schläger-Pendel
auf geneigter Ebene.
Sie können aber auch feststellen, wie leicht eine Pendelbewegung
bereits im Ansatz zerstört werden kann. Sie müssen z.B.
in der Abschwungphase nur versuchen mit einer kleinen horizontalen
Bewegung zu beschleunigen oder übermotiviert mit Körperrotation
die Pendelachse (Schulter) aus der Pendelebene (Schwungebene) ziehen.
Übrigens:
Es gibt die vielfältigsten Möglichkeiten eine Pendelbewegung
zu stören, aber auch eine einfache Bewegung, die das physikalische
Pendel als Basis des Golfschwungs einleitet. Sie kennen doch den
Begriff des Achsel-Zuckens. Dabei wird die Schulter kurz geliftet
und anschließend fallen gelassen. Wenn die Schulter nun beim
Aufschwung Richtung Kinn liftet und im Abschwung zurück droppt,
dann ist das diese einfache Bewegung. Es ist unglaublich, was diese
kleine Bewegung der Schulter auslöst, wenn damit die Pendeldynamik
aktiviert ist. Versuchen Sie es, Sie werden sich wundern.
Wenn Sie mehr darüber erfahren
wollen, dann wenden Sie sich an die Carvinggolf Schule. Dort werden
Sie von Diplom Sportlehrern unterrichtet, die auf diese Abläufe
spezialisiert sind.
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