KERNBEWEGUNGEN
MIT CARVINGGOLF – KERN DER SCHWUNGBEWEGUNG


Die Idee mit gleichlangen Schlägern und einer einheitlichen Schwungtechnik
Golfen zu vereinfachen führte zur Isolation der Pendeldynamik von der aktiven Körperrotation. Beide Bewegungselemente stehen in einem Verhältnis zueinander. Da eine Vielzahl von Teilbewegungen den Golfschwung prägt, dieses komplexe System als Ganzes aber nicht abstimmbar ist, definiert Carvinggolf Kernbewegungen, die ein systematisches Bewegungstraining machbar macht.

Die Arme pendeln in der Schulter und der Schläger pendelt am Handgelenk. Dies stellt ein komplexes System dar, das man abstimmen muss. Unter Ausnutzung der Schwerkraft überlässt man diese Abstimmung in der Hauptsache den natürlichen Kräften und verlässt sich auf die Physik der Pendeldynamik. Dennoch muss der Spieler die Voraussetzungen schaffen für optimale rhythmische, geometrische und dynamische Verhältnisse im Schwungablauf.



KERNBEWEGUNGEN GEOMETRISCHER VERHÄLTNISSE

Das Arm-Schlägerpendel bildet das dynamische System im Schwungablauf, der Körper des Spielers repräsentiert theoretisch das statische System. Das dynamische Pendelsystem kann nur optimal wirken, wenn es nicht gestört wird. In der Praxis bedeutet das für den Spieler den Pendelraum frei zu machen.

Das geschieht durch das Beugen des Oberkörpers (Bild 2) und der Bewegung der Schulterachse so, dass im Aufschwung die linke Schulter und im Durchschwung die rechte Schulter nach vorne kippt. Bewegungen des Beugens und Kippens des Oberkörpers zur Stabilisierung des statischen Systems sind Kernbewegungen zur Optimierung geometrischer Verhältnisse im Schwungablauf.

Bild 1: Beugen und Kippen des Oberkörpers macht das Pendel frei für vollen Schwung.


Bild 2:
Etwas mehr Oberkörper Beugung schafft optimale geometrische Verhältnisse für das Arm-Schlägerpendel. Der Swopper hilft dabei.




KERNBEWEGUNGEN DYNAMISCHER VERHÄLTNISSE

Das Arm-Schlägerpendel bildet ein dynamisches System. Die theoretische Aufhängung dieser Pendelkette ist die Schultergelenkachse. In der Praxis verbindet sie die beiden Schulter-
gelenke. Im Aufschwung werden die Schultern bis zum „Anschlag“ geliftet und es entsteht Spannung in den beiden breiten Rückenmuskeln. In der Schwungumkehr nützt man diese Muskelspannung und beide Schultern droppen nach unten. Der dadurch entstandene vertikale Impuls beschleunigt das Pendelsystem.

Bewegungen, die Muskelspannung im Rücken entwickeln, sind Kernbewegungen zur
Optimierung dynamischer Verhältnisse im Schwungablauf.

Bild 3: Die Pendelannäherung im Rückschwung und Durchschwung, ausgelöst und gesteuert durch eine Schulterbewegung „up and down“.

LEGENDE:
rote „up“ Pfeile: aktive Nackenmuskeln spannen die breiten Rückenmuskeln
grüne “down“ Pfeile: Spannung der breiten Rückenmuskel dynamisiert das Pendelsystem
rote Linien gestrichelt: Achsen der breiten Rückenmuskeln
Schultergelenkachsen: SGA




ÜBUNG ZUR STABILISIERUNG DES STATISCHEN SYSTEMS

Mit dem aktiven Kippen des Oberkörpers, unter Beibehaltung des Hüftwinkels, kommt die Schulter mit dem Pendelarm nach vorne und das Pendel wird frei für den Rückschwung (wenn der Oberkörper nach links kippt) und frei für den Durchschwung (wenn der Oberkörper nach rechts kippt). Das Kippen wird im aufrechten Zustand eingeübt. Das Kippen ist die Folge der einseitigen Beinstreckung (roter Pfeil).

Bild 4:
Im Rückschwung kippt
der Oberkörper nach links
in X-Achse in Richtung Ziel
Im Durchschwung kippt
der Oberkörper nach rechts
in X-Achse in Gegenrichtung


Bild 5: Übung zur Stabilisierung des statischen Systems
Um ein Gefühl für das Kippen unter Beibehaltung des Hüftwinkels zu gewinnen sind
halbe Schwünge vom Swopper (Trainingshilfe) eine gute Übung.


Deutlich erkennt man, wie aus der Ansprechposition der Oberkörper in Richtung Ziel kippt und so das Arm-Schlägerpendel für den Aufschwung frei wird. Spiegelbildlich gilt Gleiches für den Durchschwung. Der Oberkörper schwenkt dabei um ein virtuelles Rotationszentrum.
Der Swopper hilft dabei. Die Hüfte kann beim Schwingen vom Swopper nicht aktiv eingesetzt werden. Beginnt der Spieler unkontrolliert zu rotieren, so verliert er seine Balance und wird den Ball nicht mehr korrekt treffen.




ÜBUNG ZUR BESCHLEUNIGUNG DES
DYNAMISCHEN SYSTEMS


Im Aufschwung wird mit Unterstützung der beiden Nackenmuskeln in beiden breiten Rücken-
muskeln Spannung entwickelt, die nach der Schwungumkehr die Schulterachse gegen die Trägheit des Pendelsystems vertikal nach unten zieht. Der Winkel zwischen Schlägerschaft und Arm verkürzt sich dabei und als Resultat ergibt sich eine hohe Bewegungsenergie. Das Prinzip zur Gewinnung dieser Energie nutzt man zum Beispiel, wenn man mit einer Peitsche knallt.


Bild 6:
Schulterspannung, Winkelverkürzung, Peitscheffekt (Bild 3).

Bild 7: Übung zur Kernbewegung des dynamischen Systems
Um das Gefühl einer erhöhten Spannung nachvollziehen zu können, ist das zu
Bodenschleudern eines Balles eine gute Übung.


Deutlich erkennt man, wie beide Schultern bis zum „Anschlag liften.“
Den Ball empfindet man als träges Element, das über die Schultern und Arme mit den Händen verbunden ist.

Es ist empfehlenswert, diese Übung in verschiedenen Phasen des Aufschwungs auszuführen.
So erfährt der Spieler vom halben bis zum vollen Aufschwung alle geometrischen Verhältnisse und stimmt diese auf die jeweiligen dynamischen Verhältnisse ab. Dabei gleiten die Oberarme an der Brust „up and down.“



ZUSAMMENFASSUNG

Die Gliederung in einzelne Bewegungsphasen ermöglicht es auf der Basis der Kernbewegungen ein systematisches Bewegungstraining zu entwickeln, die Teilbewegungen zu automatisieren und die Körperteilimpulse, optimal auf den Rhythmus des Pendels abgestimmt, zu einer Ganzheit der Schwungbewegung zusammenzufügen.


Aus der Ansprechposition
Kippen nach links, der Weg des Pendels ist frei für den Aufschwung.









Nach der Schwungumkehr
die „Peitsche.




Dann Kippen nach rechts, der Weg des Pendels ist frei für den Durchschwung.









Systemstabilität bremst ab ins Finish.
Bild 8: Hier sieht man eine Demonstration wie die Kernbewegungen, optimal auf den
Pendelrhythmus abgestimmt, der Schwungbewegung zu einer Ganzheit verhelfen.




Nicht eine Vielzahl von Teilbewegungen soll der Spieler beherrschen lernen, sondern nur mehr die Kernbewegungen von Carvinggolf - Kern der Schwungbewegung.





München 13.11.2012/ Bechler/Kreuzpointner/Thöni/Tusker





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