ZUR GESCHICHTE DIESES BUCHES
In enger Zusammenarbeit mit Jock Reetz,
Dr. Ferdinand Tusker und Florian Kreuzpointner - alle drei sind
Sportwissenschaftler an der Technischen Universität München
– sowie Thomas Thöni, PGA 1 Star Professional, entstand
aus der Idee Golfen zu vereinfachen eine Schwung- Technik: die
Carving Golf Technik.
Das Basiselement dieser Technik ist die theoretische Funktion
des physikalischen Pendels. Bei einheitlichen, rhythmischen
und dynamischen Verhältnissen wird diese Technik zum Kern
aller Schwung-Techniken.
Florian Kreuzpointner und Dr.
Ferdinand Tusker sicherten durch Untersuchungen diese neue Schlagtechnik
wissenschaftlich ab.
Sie ist dadurch sowohl praktisch als auch theoretisch für
die komplexe Golfbewegung nutzbar. Dieses Buch stellt sie als
Theorie einer Trainingslehre für Carving Golf vor.
BUCHAUSZUG (KAPITEL
2, Seite 15)
2.4 Abschwung
Im Abschwung (Abb. 6) kommt
es zum Abpendeln beider Arme. Das Abpendeln erfolgt ohne bewussten
aktiven Krafteinsatz. Die aufgebaute Muskelvorspannung und die
Gravitation unterstützen diese Bewegung. Das Becken bleibt
bis zum Treffmoment unverändert, d.h. der Unterkörper
rotiert erst nach dem Treffmoment.
Von den bewegten Körperteilen erreichen zuerst die Schulter,
dann der Ellbogen und schließlich das Handgelenk die Endposition.
Sie folgen damit dem Prinzip der Koordination von Teilimpulsen.
In Kapitel 3 (motorisches Lernen) wird gezeigt, wie die Flugweite
des Balles vergrößert werden kann. Für den Anfänger
und den, der die Technik neu erlernt,
ist es zunächst aber wichtig, eine klare Bewegungsvorstellung
zu entwickeln und das Koordinationsmuster sauber und reproduzierbar
zu beherrschen. Dabei sollte man sich immer wieder von einem
Lehrer kontrollieren lassen.
Prinzipiell ist es möglich, während des Abpendelns
dem bewegten System durch aktiven Krafteinsatz zusätzliche
Energie zuzuführen. Man erreicht dadurch höhere Schlägerkopf
Geschwindigkeit und durch die erhöhte Schlägerkopfgeschwindigkeit
auch größere Weiten. Jeder aktive Krafteinsatz erschwert
aber die Gesamtkoordi-nation. Besonders aber bei den frühen
Schülern im Golfsport sollte in den ersten Trainingsmonaten
darauf geachtet werden, dass der Abschwung aus dem „Schwung“
erfolgt und nicht aus einer Kraft, die man aus den Armen gewinnt.
Jede Veränderung der Bewegungstechnik, die aus dem aktiven
Krafteinsatz herrührt, führt zu Ungenauigkeiten im
Treffmoment, die wiederum dazu führen können, dass
man die Freude am Spiel verliert oder aus Verzweiflung, doch
nun endlich den Ball zu
treffen, immer mehr verkrampft und Bewegungsmuster immer verschwommener
erscheinen.
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Bild:
Das Abpendeln der
Arme |
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Abpendeln beider
Arme – der Abschwung geschieht unter Ausnutzung der
Muskelspannung innerhalb der Schultermuskulatur |
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Hüfte verharrt und
dreht nicht aktiv in die Bewegung |
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Ellbogen und Handgelenke
strecken sich zum Treffmoment |
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Eine Beschleunigung des
Systems ist möglich |
BUCHAUSZUG (KAPITEL
5, Seite 50)
5 Das physikalische Pendel –
Kernelement der Carving Golf Bewegung
Die menschlichen Bewegungen sind
von ihren Möglichkeiten und Ausprägungen
häufig auf ganz einfache Prinzipien zurückzuführen.
So ist es auch beim Golfschwung. Das Kernelement des Golfschwungs
ist das physikalische Pendel. Es ist der Kern der Gesamtbewegung.
Von ihm lassen sich sämtliche Schwungtheorien und empirisch
entwickelten Trainingslehren ableiten.
Damit ein Pendel gut funktioniert müssen bestimmte Voraussetzungen
gegeben sein. Dazu gehören:
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der Rhythmus |
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die Geometrie |
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die Dynamik. |
Diese drei Bewegungselemente, in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit,
gleichen den Stützpfeilern einer Brücke, über welche
die Theorie der Golfbewegung und die Praxis des Golfschlages verbunden
sind. Sind diese Verhältnisse der Bewegungselemente zueinander
gestört, so ist auch der Kern der Gesamtbewegung gestört,
die Brücke beginnt einzustürzen. So unterliegt die Systemstabilität
Einflüssen aus Rhythmus und Dynamik. Ist das Gefühl
für den Rhythmus verloren gegangen, so ist auch die Kontrolle
des stabilen Systems sinnlos, und die aufgebauten Energien werden
niemals an den Ball kommen. Damit das nicht passiert sind in diesem
Anhang Übungen zusammengestellt, die eine Hilfestellung geben,
damit man:
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den Rhythmus
spürt, |
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Systemstabilität
gewinnt und |
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die Dynamik erlebt. |
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Bild:
Das physikalische Pendel
Kernelement des Golfschwung |
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Abpendeln
beider Arme – der Abschwung geschieht unter Ausnutzung
der
Muskelspannung innerhalb der Schultermuskulatur |
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Hüfte verharrt und
dreht nicht aktiv in die Bewegung |
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Ellbogen und Handgelenke
strecken sich zum Treffmoment |
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• |
Eine Beschleunigung des
Systems ist möglich |
BUCHAUSZUG (KAPITEL
5, Seite 65)
Ziel 3: Dynamik erleben
Arme und Schläger bilden
beim Carving Golf-Schwung eine Pendelkette. Die Arme pendeln von
der Schulter, und der Schläger pendelt am Handgelenk. Die
stellt ein komplexes System dar, das man abstimmen muss. Carvinggolf
überlässt diese Abstimmung in der Hauptsache den natürlichen
Kräften, der Schwerkraft und verlässt sich auf die Physik
der Pendeldynamik.
Wie kann der „Carver“ unter
Ausnutzung der Schwerkraft und der Trägheitskräfte Energie
gewinnen?
Das Prinzip zur Gewinnung dieser Energie, nutzt man, wenn man
einen Ball werfen will oder wenn man mit einer Peitsche knallt.
Der „Carver“ beginnt in der Ansprechposition mit gebeugtem
Oberkörper, einen mit beiden Händen gehaltenen Ball
zu pendeln. Das statische System ist stabil. Mit zu-
nehmender Pendelamplitude und der damit verbundenen Aufschwunghöhe
entsteht eine Spannung zwischen der Schulter und dem Oberarm.
Über diese Spannung in
der Umkehr des Arm-Ball-Pendels entsteht eine vertikale Beschleunigung
für einen Ballwurf zum Boden.
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Bild:
Entstehung und Auflösung der muskulären
Spannung zwischen den Schultern und Oberarmen |
Im Aufschwung entsteht eine muskuläre Spannung in der Schulter
zum Oberarm und wenn diese Spannung sich auflöst, wird im
Abschwung der Ball in Richtung Boden schleudert.
ZUR GESCHICHTE VON CARVING GOLF
Jürgen Bechler ist der Erfinder
von Carving Golf. Sein berufliches
Know-How als selbständiger Statiker – Diplomingenieur
der Technischen Universität München – und seine
Sportleidenschaft, hat ihn auf die Idee gebracht mit gleichlangen
Schlägern und einer einheitlichen Schwungtechnik Golfen
zu vereinfachen. Dadurch konnten Spieler schneller spielfähig
werden und die Freude am Spiel verdrängte den Stress, den
man oft übermächtig auf der Spielbahn erlebte.
Das Geheimnis der Vereinfachung war und ist die
Isolation der Pendeldynamik von der aktiven Körperrotation.
In Anlehnung an die Entwicklung des Carving im Skisport nannte
er seine Erfindung Carving Golf.
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EINE
TRAININGSLEHRE DER SPORTWISSENSCHAFTEN |
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